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Priv.-Doz. Dr. Wanitzek, Ulrike
Band 200: Rechtliche Elternschaft bei medizinisch unterstützter Fortpflanzung
€ 102,00 | Titel ist nicht lieferbar
ISBN: 978-3-7694-0908-6
2002/01 | LXXXIV und 442 Seiten | Broschur
Die neuen Möglichkeiten der medizinisch unterstützten Fortpflanzung erfordern auch ein grundlegendes Überdenken der abstammungsrechtlichen Folgeprobleme. Um die Frage nach der rechtlichen Elternschaft eines ,reproduktionstechnisch‘ gezeugten Kindes beantworten zu können, ist es erforderlich, sich zuerst darüber klar zu werden, welche Grundlagen und Prinzipien bislang die rechtliche Zuordnung eines auf natürlichem Wege gezeugtenKindes zu seinen Eltern determiniert haben. In der vorliegenden Arbeit wird deshalb zunächst das geltende Abstammungsrecht des BGB daraufhin untersucht, welche Begründungsmerkmale von Elternschaft ihm zugrunde liegen und nach welchen Regelungsprinzipien es rechtliche Elternschaft im Einzelnen festsetzt. Zugleich wird gezeigt, inwieweit das grundgesetzliche in das bürgerlich-rechtliche Elternschaftsverständnis eingeflossen ist.
Auf dieser Grundlage entwickelt die Autorin einen umfassenden, auch der spezifischen Situation medizinisch assistierter Zeugung genauer angepassten Abstammungs- und Elternschaftsbegriff. Sie zeigt anhand der ungelösten Zweifelsfragen insbesondere der Vaterschaftsanfechtung nach heterologer assistierter Zeugung, dass die momentan in Rechtsprechung und Schrifttum vorgenommene rechtliche Vaterschaftsbestimmung die genetische Herkunft des Kindes vom Samenspender zu stark gewichtet, sodass es nicht gelingt, die vom konsentierenden Ehemann übernommene Verantwortung rechtlich wie sozial angemessen zu erfassen. Demgegenüber nimmt die Autorin eine besser mit den grundgesetzlichen Determinanten und den abstammungsrechtlichen Prämissen des BGB im Einklang stehende Neugewichtung der Vaterschaftskomponenten vor.Das zugleich erarbeitete, auch alle anderen Varianten medizinisch unterstützter Fortpflanzung einbeziehende Konzept rechtlicher Elternschaft erlaubt – im Gegensatz zu den bislang diskutierten Ansätzen – eine dogmatisch stringente Einpassung in das bestehende Abstammungsrecht.
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